Seit Mitte November ist er zu haben, der neue Firefox in der Version 57. Es sollte ein Befreiungsschlag der Mozilla Foundation gegenüber seinen Erzrivalen Google Chrome und Internet Explorer werden: Reagierte Firefox auf Desktops & Laptops in den vergangenen Jahren besonders bei komplexen Websites immer behäbiger, so scheint er nun wieder rennen zu können.
Quantum für die Beine
Durch die neue Browser-Engine „Quantum“ bescheinigen verschiedene Benchmarks der neuen Firefox-Version einen annähernden Gleichstand mit Google Chrome, dem bisher schnellsten Browser. Das bedeutet für Firefox selbst, dass er doppelt so schnell wie sein Vorgänger geworden ist.
Im Bereich des Speicherbedarfs soll Firefox nun sogar 30 % weniger nutzen als Chrome und somit deutlich sparsamer mit Ressourcen umgehen. Dies sollte sich vor allem bei zahlreichen parallel geöffneten Tabs bemerkbar machen.
Photon für das Auge
Auch auf der Oberfläche hat sich Einiges getan. Durch das sogenannte neue „Design-System“ von Firefox wird dieser auf den unterschiedlichen Plattformen vereinheitlicht. Somit eignet sich die Bedienoberfläche nun auch besser für die Bedienung mit dem Finger und ist für hochauflösende Bildschirme optimiert.
Auch die Einstellungen sowie die Addon-Verwaltung sind übersichtlicher geworden und wirken aufgeräumter als der Vorgänger.
Soviel Neues hat seinen Preis
Auf Grund der vielen Neuerungen und grundlegenden Neuentwicklung der Browser-Engine müssen beim „größten Update aller Zeiten“ – wie es Mozilla beschreibt – auch Veränderungen in Kauf genommen werden, die vielleicht nicht jeden begeistern. Denn nun sind nur noch Add-Ons zulässig, welche die seit Version 54 etablierte API WebExtensions nutzen.
Ob dies Ihre persönlichen Lieblings-Add-Ons betrifft, lässt sich am besten vorher mit einer Parallel-Installation testen.
Das war erst der Anfang
Laut Mozilla ist Version 57 nur „der erste Schritt einer Evolution“. Der nächste wird u.a. die Einführung von „WebRender“ sein, die ähnlich wie eine Spiele-Engine funktionieren soll und die GPU viel stärker in das Browsing mit einbezieht. In Zeiten von Augmented- & Virtual Reality und der ungebrochenen Popularität von Browser-Games sicher kein Schritt in die falsche Richtung.
Zunächst muss sich aber zeigen, ob die Nutzer auch wieder Lust auf Firefox haben und ihm eine zweite Chance geben wollen. Wir finden: Er hat Sie verdient. Besonders dann, wenn Sie aktuell weder Firefox noch Chrome nutzen.
Hier kommen Sie zum Download und weiteren Informationen zu Firefox: https://www.mozilla.org/de/firefox/new/